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Das erzählte Vater aus seiner Jugend

Das Erlebnis mit einer Ratte.

Auf dem Hof meines Großvaters hatte sich eine Ratte ein zu Hause gesucht. Sie hatte sich im Kuhstall niedergelassen. Zuerst ließ sie sich nur selten sehen, aber nach einigen Tagen wurde sie frecher und kam öfter zum Vorschein.

Der Großvater war hierüber nicht erfreut und beschloss, die Ratte muss wieder weg! Es muss eine Falle aufgestellt werden, nur eine normale konnte nicht verwendet werden, da sie zu gefährlich für Hund und Katze werden konnte. So bastelte er eine aus Brettern, in der er die Ratte fangen wollte.

In der Hoffnung dem ungebetenen Gast bald den Garaus machen zu können, legte er ein Stückchen Schinken und einen stark riechenden Käse als Lockmittel hinein.

Die Ratte war über das Geschenk sehr erfreut. Aber um an die Leckereien heranzukommen und in den komischen Kasten zu steigen, war ihr unheimlich. Sie wollte doch noch etwas abwarten und den Kasten genau untersuchen. Schließlich hatte sie auch schon ihre Erfahrungen. Es wird den Ratten ja auch nachgesagt, sie seien sehr klug.

Nach einigen Tagen wurde die Ratte doch unvorsichtig. Die lecker riechenden Sachen in dem Kasten waren einfach zu verlockend. Sie wollte auch ganz vorsichtig sein um an die schönen Dinge zu kommen. Gedacht, getan. Als sie von dem leckerem Schinken naschen wollte und in diesen hinein biss, wurde ihr plötzlich der Ausgang versperrt. Sie hatte diesem Kasten nicht getraut, aber nun war es zu spät. Ein Heraus in die Freiheit gab es nicht mehr.

Der Großvater kam wieder mürrisch in den Stall, er hatte die Ratte öfter gesehen, aber seine Falle war immer leer gewesen. Plötzlich veränderte sich seine Laune. Mit dem, was seine Augen sahen, war er mehr als zufrieden. Jetzt musste das böse Tier nur noch in einen Jutesack und man konnte sie in den Rattenhimmel schicken. Nach kurzem überlegen hatte Großvater seine Meinung geändert, der Sack war ihm zu schade um darin eine Ratte zu erschlagen. Also musste der Sack samt Ratte in den Garten gebracht werden.

Seine drei Söhne bekamen Order sich mit Holzknüppel zu bewaffnen. In dem umgegrabenen Garten konnte man sie laufen lassen, denn hier gab es für sie kein Versteck und man konnte sie leicht mit den Knüppeln bearbeiten.

Der Sack wurde auf den Boden gelegt und geöffnet. Die Herumstehenden warteten nun gespannt, dass das gefangene Tier endlich zum Vorschein kommen sollte. Aber die Ratte dachte nicht daran, schließlich ahnte sie was geschehen sollte.

Großvater nahm den Sack mit der Öffnung nach unten vorsichtig hoch und schüttelte ihn. Die Ratte, aufgeregt wie sie war, verlor den Halt und plumpste auf die Erde. Schnell wollte sie davon laufen aber von allen Seiten drohte Gefahr. Im letzten Moment sah sie eine Möglichkeit sich zu retten. Ausgerechnet das Hosenbein meines Vaters hatte sie sich ausgesucht. Sie schaffte es bis zur Kniehöhe, dann wurde ihr der weitere Gang abgesperrt. Vater hatte schnell beide Hände um sein Bein gelegt. Die Ratte war in ihrem Versteck so eingeengt, das sie nicht mal beißen konnte.

 

Jetzt musste schnell gehandelt werden und zwar gab es nur eine Möglichkeit. Die Hose musste herunter, aber wie? Großvater versuchte von außen die Ratte in den Griff zu bekommen und die beiden Brüder sollten meinem Vater die Hose herunter ziehen. Gesagt, getan. Die Hose war herunter und mein Vater erleichtert. Schnell suchte er das Weite, denn von dieser Aktion hatte er die Nase voll und eine neue Hose musste her.

Die Ratte hatte nicht lange überlegen brauchen, denn alle standen wie erstarrt da und sie konnte fliehen.

 

 

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